Denn im Jahre 1952 machte es der KEV den Preußen nach und wurde sensationell ebenfalls Deutscher Meister! Wieder wurde im eishockeyverrückten Krefeld gefeiert, daß man es sich heute kaum mehr vorstellen kann.
Diese Eishockeybegeisterung in Krefeld hat sich bis in die heutige Zeit, über 60 Jahre später erhalten, und das ist das eigentlich Unfassbare, was man nur verstehen kann, wenn man diese Zeiten, aber auch die Goldenen Jahre 1976 und 1977 miterlebt hat, als man mit legendären Spielern, z. B. Dick Decloe, Vic Stanfield, Lothar Kremershof die Deutsche Vizemeisterschaft errang und zweifellos zu den absoluten deutschen Spitzeneishockeymannschaften gehörte.
Was dann folgte, war leider 1978 der Konkurs und der daraus resultierende Neuanfang als EHC Krefeld ganz unten in der Regionalliga und es folgten 1 Jahr Oberliga und 11 Jahre 2. Bundesliga. Erst 1991 gelang endlich der Wiederaufstieg in die 1. Eishockey-Bundesliga. 1995 erfolgte dann die Umbenennung des Vereins in KREFELD-PINGUINE im Zuge der Neugründung der DEL.
Und im Jahre 2003 konnten die KREFELD-PINGUINE als krasser Außenseiter, sie hatten nämlich nach der Hauptrunde nur den 6. Tabellenplatz belegt, wieder eine Deutsche Meisterschaft erringen! Auch diesmal befand sich das eishockeybesessene KREFELD wieder im absoluten Ausnahmezustand und alle waren einfach nur überglücklich!

Eishockey-Traditionsstandort
Krefeld ist eine Stadt mit sehr langer Eishockeytradition.
In Krefeld konkurrierten früher sogar 2 erstklassige Eishockeyvereine um die Gunst der Fans, das waren der KEV und Preußen Krefeld.
Wenn die Lokalderbys stattfanden, befand sich die ganze Stadt im Ausnahmezustand und war in zwei fast gleichgroße Lager geteilt.
Abends marschierten die Fans aus beiden Lagern oft auch bunt durcheinandergewürfelt zur guten alten Rheinlandhalle an der Westparkstr. und man hörte ununterbrochen die verschiedenen Fanlieder der beiden Fanlager. Die Stimmung in Krefeld an solchen Tagen bebte vor Spannung und alle warteten nur auf die abendliche große Eishockeyschlacht, denn die Kampfbereitschaft und Aggressivität der Spieler beider Vereine auf dem Eis war gegenüber normalen Ligaspielen fast doppelt so groß und die Stimmung bestand aus unvorstellbarem ohrenbetäubendem Lärm, hervorgerufen durch die Anfeuerungsrufe der KEV- und Preußen-Fans. Eigentlich war es auch ein richtiges, großes Eishockeyfest!
Nach dem Spiel, egal, wie aggressiv sich die Rivalen unten auf dem Eis wieder einmal bekämpft hatten und wer diesmal gewonnen hatte, wurden zwar viele Diskussionen geführt, aber alle gingen friedlich miteinander nach Hause oder auch noch in die Eisstadiongaststätte, wo sich die Fans der unterschiedlicher Lager - jedenfalls für diesen Abend - bei einem Glas Alt oder mehr verbrüderten, am nächsten Tag aber selbstverständlich wieder rivalisierende Fans waren, wenn sie sich trafen.